HomeOffice
„Ist doch ganz einfach. Jeder Mitarbeiter hat doch einen Laptop, PC oder Tablet zuhause. Damit kann er doch arbeiten. Er bekommt einfach einen USB-Stick mit und gut.“
Ist es eine gute Idee, die Firmendaten auf einem Gerät bearbeiten zu lassen, wo auch firmenfremde Personen unkontrolliert dran arbeiten, spielen oder sonst was machen? Die IT-Sicherheit im HomeOffice ist gefährdet.
Ein privater PC kann und darf durch die Firma nicht geschützt werden. Wie wollen Sie verhindern, dass der Mitarbeiter schädliche Software installiert?
Ganz abgesehen vom Datenschutz, wird der private Laptop, PC oder Tablet im Homeoffice zum kommerziellen Arbeitsgerät. Dafür gelten andere Regeln und die können bei Nichtbeachtung zu teuren Abmahnungen führen.
Einige Dinge die man als Unternehmer bedenken sollte:
- Kostenlose Virenscanner sind für den privaten Gebrauch kostenlos. Damit ist das private Gerät bei kommerzieller Nutzung nicht ordnungsgemäß geschützt und die Sorgfaltspflicht verletzt. Das kann zu einem Haftungsausschluss, bzw. zum Verlust des Versicherungsschutzes führen.
- Microsoft Office 2010 wurde im Oktober 2020 eingestellt! Eine weitere Nutzung bedeutet ein beliebtes Angriffsziel für Cyberkriminelle und Schadsoftware.
- Office Home & Student verbietet die kommerzielle Nutzung.
- Die Nutzung der günstigen Office Versionen bei Amazon & Co ist lt. Microsoft illegal.
- Wird das Gerät uU noch mit Windows 7 betrieben? Windows 7 wird seit Januar 2020 nicht mehr mit Updates versorgt und stellt ein enormes Sicherheits-Risiko dar.
- Was passiert, wenn der Nachwuchs des Mitarbeiters abends noch etwas spielen will, Firmendaten liegen auf dem Desktop und werden versehentlich gelöscht, geteilt oder geändert?
- Ist das Gerät halbwegs gut gesichert oder hat Familie Meier auf dem privaten Gerät überall Meier123 als Passwort?
Wichtig also:
- Gibt es einen eigenen Account für Arbeit und Privat?
- Wer zahlt den Schaden, wenn das Gerät bei der Arbeit den Geist aufgibt? Zum Beispiel wegen End of Life oder weil jemand versehentlich die Teetasse über dem Gerät geleert hat?
- Wenn das Gerät eingeschickt werden muss, gehen u.U. hochsensible Firmendaten auf Wanderschaft? Obwohl die Daten auf dem Stick abgelegt sind, befinden sich häufig noch Datei-Spuren auf dem Gerät.
- Ist die Datensicherung im Homeoffice gewährleistet?
- Ist der Datenabgleich geregelt?
- Ist die Hardware des Gerätes halbwegs aktuell oder verbringt der Mitarbeiter die meiste Zeit mit Warten auf Updates und die Verarbeitung der Daten
- Wie ist die Internetverbindung vor Ort?
- Können Sicherheitsupdates zeitnah geladen werden und gibt es überhaupt noch einen Festnetz- oder DSL Anschluss?
Ansonsten droht hier ein Sicherheitsloch!